Nur auf der Basis aussagefähiger Planungsrechnungen lassen sich - wie dies die Aufsicht immer mehr fordert - fundierte und zukunftsgerichtete Kreditentscheidungen treffen. Es gilt demnach die künftige Kapitaldienstfähigkeit zu beurteilen. Dafür sind Informationen nötig, die über die klassische Bilanzanalyse und die BWA hinausgehen.
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der konkreten Beurteilung und Plausibilisierung von Planungsrechnungen. Durchwegs anhand praktischer Beispiele aus der Beratungspraxis zeigen die Dozenten wie Planungsrechnungen beurteilt werden können. Die Teilnehmer werden in die Lage versetzt, vorgelegte Planungsrechnungen mittels Excel zu plausibilisieren (Plausi-Check). Dabei werden sowohl sehr einfache als auch etwas komplexere Vorgehensweisen aufgezeigt. Die Ergebnisse können anschließend unmittelbar in der Kreditpraxis verwendet werden und sie tragen zur Erfüllung der MaRisk-Anforderungen bei. Sie bieten aber auch eine Grundlage für die Insolvenz- bzw. Fortführungsprognose. Planungsrechnungen sollten szenariobasiert aufgebaut sein um einen Fortführungskorridor zu identifizieren; insofern sind die Ergebnisse sehr viel praxistauglicher als die üblichen einwertigen Planungen, die eine Scheingenauigkeit vorspiegeln. Auch hier erfahren die Teilnehmer, wie vorgelegte Planungsrechnungen in diesem Sinne einfach erweitert werden können.
Die Dozenten verwenden durchwegs praxisorientierte Beispiele.
1. Planungsanlässe
1.1 Betriebswirtschaftliche Anlässe
1.1.1 Unternehmensbewertung
1.1.2 Investitionsentscheidungen
1.1.3 Sanierung
1.1.4 Existenzgründung
1.1.5 Risikoanalyse und Risikomanagement
1.1.6 Unternehmensnachfolge
1.2 Rechtliche Anlässe
1.2.1 Insolvenz-/Fortführungsprognose
1.2.2 MaRisk-konforme Kreditvergabe
1.2.3 Handelsbilanzielle Anlässe: aktive latente Steuern; Pensionsrückstellungen; Drohverlustrückstellungen; Impairment bei Immateriellen Vermögensgegenständen
1.2.4 Steuerrechtliche Anlässe (Nachweis Gewinnerzielungsabsicht, Steuersparmodelle, Steuerbelastungsvergleich und Rechtsform)
2. Planungsplausibilisierung
2.1 Abgrenzung Prognose- und Planungsrechnung
2.2 Planungsmethoden
2.2.1 Modellumfang (Gesamtunternehmen vs. Teilbereiche; Einperioden- vs. Mehr-periodenmodelle)
2.2.2 Kennzahlenorientierte Planung
2.2.3 Cashflow-orientierte Planung
2.3 Konkrete Planungsdurchführung
2.3.1 Individuelle Durchführung (Excel)
2.3.2 Standardisiert (z.B. Datev)
2.4 Planungsbeispiele (Fallstudien aus der Beratungspraxis)
2.4.1 Einperiodenplanung
2.4.1.1 Absatz- und Umsatzplanung
2.4.1.2 Kostenplanung
2.4.1.3 Steuerplanung
2.4.2 Mehrperiodische Planung
2.5 Planungsergebnisse und Plausibilitätskontrollen
2.5.1 Plan-Bilanzen; Plan-GuV (auch mehrperiodisch)
2.5.2 Finanzplan/Liquiditätsplan
2.6 Planungsszenarien - einfache, aber wirkungsvolle Ergänzung vorgelegter Planungsrechungen
2.7 Analyse der Planungsergebnisse
2.7.1 Break-Even-Analyse
2.7.2 Insolvenzrisiko
2.7.3 Fortführungsprognose
2.7.4 Risikoanalyse (Szenarien; Simulationen)
2.7.5 Risikokennziffern